Masterclass bei Steffen Böttcher oder Mein Café am Rande der Welt
Den Platz in dieser Masterclass bei Steffen Böttcherhabe ich durch Zufall noch ergattert. Ich hatte mich Ende 2014 entschlossen, meinen ganzen Mut zusammen genommen und wollte die Masterclass besuchen, da ich mit meiner Fotografie nicht voran kam und auf der Stelle trat.
Leider zu spät, denn es waren schon alle Plätze für das erste Halbjahr 2015 belegt. Also was tun? Es kam, wie es kommen musste. Jeden Tag trieb ich mich auf der Homepage von Steffen rum, um zu schauen, ob es neue Termine gab. Nichts! In meiner Verzweiflung schrieb ich seiner guten Hälfte Christina, ob nicht auch im zweiten Halbjahr noch weitere Termine geplant waren und diese Termine veröffentlicht werden.
Die Antwort kam prompt: Es würde nicht mehr lange dauern und ich solle doch immer wieder auf der Homepage gucken.
Unglaublich für mich: als ich am nächsten Tag wieder einen Blick auf die Termine auf Steffens Homepage werfe, steht tatsächlich dort, dass ein Platz für die Masterclass vom 03. bis 05. Mai frei ist, da ein Teilnehmer abgesagt hatte. Natürlich habe ich sofort zugeschlagen.
So bin ich im Heidestudio gelandet und nun sind die zwei Tage Masterclass wie im Flug vergangen.
Als ich am Sonntagabend nach einer langen und, ehrlich gesagt, nervigen Autofahrt im Heidestudio in Buchholz ankam, begrüßte mich Olaf, einer der weiteren Teilnehmer der Masterclass, freundlicherweise schon im Hof. Nachdem ich meine Sachen ins Zimmer gebracht hatte, haben wir uns unten gemütlich an den großen Esstisch gesetzt, und noch eine ganze Weile geklönt.
Olaf war noch nie bei Steffen, ich jedoch hatte bereits im letzten Jahr beim Hochzeitsworkshop meine Erfahrungen gemacht und kannte das unglaubliche Heidestudio schon. Müde habe ich dann doch den Weg ins Bett gesucht und bin mit gemischten Gefühlen, was mich erwartet, eingeschlafen.
Was erwartet mich in meiner Masterclass?
Als ich am nächsten Morgen runter kam, war Olaf schon wach und wir haben uns gleich wieder über unser Leidenschaft, die Fotografie, unterhalten. Als dann Steffens Frau Christina ankam und uns herzlich begrüßte, war ich endgültig angekommen.
Nach und nach trafen dann auch die restlichen Teilnehmer für die Masterclass ein: Mike aus dem Ruhrgebiet, René aus Berlin und Roman aus Österreich. Schließlich kam auch Steffen und begrüßte uns auf seine eigene offene Art und Weise. Nachdem wir das oberleckere Frühstück von Christina genossen hatten, konnte der Tag und auch die Masterclass beginnen. Los ging es mit einer kleinen Vorstellungsrunde, in der jeder auch sagte, was man arbeitet, warum man fotografiert und was man sich von den zwei Tagen erwartet. Steffen nahm uns direkt mit auf eine Tour durch seine Fotografie. Dabei lässt er jeden an seinen Eindrücken und Erfahrungen, die er einem gut näher bringt, teilhaben -unglaublich. Ob es dabei um die Sichtweise auf die eigenen Bilder geht oder um Tipps sein Auge zu schulen. Wie man einen Blick für Details bekommt und -der wichtigste Tipp- wie man ein Bild mit Leben füllt. Ebenso gut und intensiv sind die Anstöße, die einen inspirieren und zum Nachdenken bringen. Dies nicht nur über Techniken und wie ich mit der Kamera umgehe, sondern vor allem über den eigenen Werdegang: Wo bin ich jetzt und wo will ich noch hin? All das wurde dann bei einem gemeinsamen Shooting mit dem male Model Bertan gespiegelt. Zusammen haben wir Bildideen gesammelt und formuliert und schließlich auch gemeinsam umgesetzt. Als wir alle, glaube ich, wirklich platt waren von dem Input, den uns Steffen den ganzen Tag serviert hatte, kam zur Rettung Christina und servierte uns ein gutes Abendessen -lecker! Der eigentliche Berg lag an diesem Tag jedoch noch vor uns: Die Beurteilung unserer mitgebrachten Schätze. Jeder von uns musste 10 seiner besten Bilder mitbringen und nach dem Essen ging es darum, Steffens Meinung zu diesen Bildern zu hören. Auch hier brachte er es fertig, einem nicht knallhart die Meinung zu sagen, sondern wirklich konstruktive Kritik anzubringen und einen wirklich zu bestärken, an seinen Fehlern zu arbeiten. Dafür bin ich Steffen sehr dankbar! Damit und einem kleinen Schnack ging der erste Workshop Tag zu Ende.
Der zweite Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück und einer großen Portion Theorie. Wir haben das Thema Business Shooting angesprochen. Die Lichtsetzung hierzu und das spannendste, die Kommunikation. Steffen hat uns dann folgende Aufgabe gegeben: Führt mit dem Protagonisten ein Gespräch, damit man hinter seine Fassade schaut, um ihn so zeigen zu können, wie er wirklich ist -einfach echt! Unser Protagonist unter echten Bedingungen war wieder Bertan. Ich kann nur für mich sprechen, aber auch das hier war ein echt hartes Stück Arbeit. Unsere Aufnahmen wurden dann von Bertan und Steffen beurteilt. Mir hat Steffen meinen jetztigen Stand aufgezeigt: Er versteht es, einem mit seiner liebenswerten Art den Kopf zu waschen und einem dabei aber soviel Positives mitzugeben, dass man aus dem Loch, in das man zu fallen scheint, mit einem solchen Schwung wieder heraus kommt, dass man über die nächsten Grenzen hinweg fliegen kann.
Zu guter letzt stellte er dann noch die Aufgabe an uns, ein Facebook-Profilbild zu machen. Als Models gab es ihn und Bertan -wir lösten dies mit lauter guten Ideen.
Als Christina dann auftauchte, war uns allen klar, dass dies das letzte gemeinsame Essen war…. Christina bitte mach das Kochbuch!!!!
Wir alle haben die letzten Minuten mit Steffen noch genossen, jeder auf seine Weise. Tja, uns wurde bewusst, dass eine wirklich tolle Masterclass zu Ende geht. Da Olaf und ich diejenigen waren, die noch eine Nacht im Heidestudio blieben, verabschiedeten wir die anderen nach und nach.Als ich in die Gesichter sah, habe ich Erstaunen und Freude gesehen. Aber eines hatten alle Teilnehmer gemeinsam: Einen gewissen Glanz in den Augen.
Dank Dir Steffen für die Eindrücke die Du und die Masterclass bei mir hinterlassen habt. Die Wege die Du mir aufgezeit hast und die Angst die Du mir genommen hast.
Und dir Bertan für das stillhalten, ertragen und tolle mitarbeiten beim machen unser Bilder.